Auf welchen Betriebssystemen kann W10Privacy eingesetzt werden?
W10Privacy wurde ursprünglich für Windows 10 entwickelt, ein großer Teil der Einstellungen ist aber auch unter Windows 7 sowie Windows 8 nutzbar. Seit Version 2.6.0.0 kann W10Privacy auch unter
Windows Server 2012R2 sowie Windows Server 2016 eingesetzt werden. Auf den Server-Betriebssystemen wurde aber nur die Basis-Funktionalität geprüft, Einsatz wie immer auf eigene Gefahr!
Eine kleine Ergänzung, einige Anwender können es offenbar kaum abwarten: Ja, auch Windows 11 wird unterstützt werden.
Bereits im aktuellen Zustand sind zu nahezu alle Funktionen gegeben. Das ist auch relativ leicht erklärbar: Windows 11 ist an sich auch "nur" ein weiterentwickeltes und aufgehübschtes
Windows 10 ... 😉
Nach Aktivierung einiger Einstellungen ist die Nutzung von Skype, OneDrive, Bing, Bing Maps, Office 365, Windows Store oder sonst eines Microsoft-Dienstes oder -Webseite nicht mehr möglich. Wieso?
In einem solchen Fall wurden mit ziemlicher Sicherheit die Telemetrie-Firewall-Regeln aktiviert. Diese umfassen mit dem "Telemetrie-Daten-Versand" in Verbindung gebrachte Microsoft-IP-Adressen
und blockieren die Kommunikation zu diesen. Da Microsoft aus gutem Grund [andernfalls wäre die Blockierung der jeweiligen Server äußerst simpel] nicht kommuniziert, hinter welchen IP-Adressen
sich Server verbergen, welche für den Empfang von Telemetrie-Daten zuständig sind, ist es im Umkehrschluss auch nicht möglich, ggf. nicht betroffene Server genau zu bestimmen. Das heißt, dass es
durchaus vorkommen kann und auch vorkommen wird (!), dass bei Aktivierung der Telemetrie-Firewall-Regeln gewisse Microsoft-Dienste nicht erreichbar sind.
Ein Anwender berichtete auch davon, dass ein automatischer Inplace-Update-Vorgang von Windows 10 1909 auf 20H2 aufgrund der Telemetrie-Firewallregeln mit dem Fehler „Update Error 0xc1900223“
fehlgeschlagen wäre. Der Download selbst soll durchgelaufen, die Installation aber mit genanntem Fehler bei 98% abgebrochen sein. Niemand sonst hat Ähnliches berichtet, grundsätzlich ist das
jedoch durchaus denkbar. Die Telemetrie-Firewallregeln blockieren die Verbindung zu sehr vielen „mit Microsoft in Verbindung stehenden Servern“. Wäre eine (Update-)Mechanik von einer aktiven
Internetverbindung abhängig, so ist ein Abbruch dieser, bei aktiven Telemetrie-Firewallregeln, durchaus im Rahmen des Denkbaren.
Skype, Office 365, Bing etc. sind doch harmlos. Könnten diese Dienste nicht außen vor gelassen werden?
Nein, leider nicht (siehe auch den vorherigen Punkt)! Mit Ausnahme von Microsoft weiß niemand, welche Dienste auf welchen Microsoft-Servern laufen. Es ist durchaus denkbar, dass Server, welche beispielsweise Bing hosten, auch für den Empfang von Telemetrie-Daten genutzt werden. Die Nutzung von z. B. Office 365 und gleichzeitige Aktivierung der Telemetrie-Firewall-Regeln steht in vollständigem Widerspruch zueinander und lässt sich nicht auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Die Aktivierung der Telemetrie-Firewall-Regeln stellt den maximalen Grad der Blockierung dar (siehe auch Gästebucheintrag #302). Und solange Microsoft nicht klar kommuniziert, welche Server (IP-Adressen) für welche Dienste zuständig sind, kann auch keine vollständig klare Einteilung in "gut" oder "böse" vorgenommen werden.
Einstellung X lässt sich auf meinem System nicht durch W10Privacy setzen.
Alle in W10Privacy integrierten Einstellungen und Funktionen werden auf "Windows-Standard-Systemen" getestet. "Standard-Systeme" sind blank installierte Windows-Systeme ohne jegliche zusätzliche
Software, auf welchen die jeweiligen Funktionen "direkt" getestet werden. Hierzu werden in der Regel virtuelle Systeme verwendet, so dass hierüber beliebig viele neue Systeme aufgesetzt werden
können und immer von "sauberen Zuständen" ausgegangen werden kann.
Auf Basis dieser Tests kann schließlich davon ausgegangen werden, dass Funktionen auf dem Großteil der Systeme funktionieren werden. Nun gibt es von Hardware-Herstellern angepasste
Windows-Versionen, diverseste Sicherheitslösungen, die reinspielen können und auch jeder Benutzer "optimiert" sein System nach seinen Bedürfnissen (was grundsätzlich natürlich in Ordnung ist). Es
ist mir, als auch jedem anderen Software-Entwickler, daher aber unmöglich, alle diese Konstellationen zu berücksichtigen. Es wird also unweigerlich dazu kommen, dass es, mit steigender
Komplexität der Funktion, Systeme geben wird, auf welchen implementierte Funktionen nicht wie angedacht durchlaufen.
Um hier zumindest einen Versuch der groben Analyse vorzunehmen, muss, sofern denn vom Anwender auch gewünscht, das Kontaktformular verwendet oder aber direkt eine Anfrage an die Kontakt-E-Mail
geschickt werden. Das Beifügen der W10Privacy.log-Datei (zuvor das "erweiterte Logging" aktivieren) macht hier natürlich durchaus Sinn.
Gibt es eine Möglichkeit, die über W10Privacy vorgenommenen Einstellungen auf den "Originalzustand" zurückzusetzen?
Ja, das ist möglich, wenn Sie die vor den vorgenommen Anpassungen gültigen Einstellungen über W10Privacy gesichert haben. Möchte man den Ursprungszustand dann wiederherstellen, so können die zuvor gesicherten Einstellungen geladen und gesetzt bzw. zurückgespielt werden!
Ein "Originalzustand" ohne Sicherung existiert nicht, die "Originaleinstellungen" der Benutzer weichen bei der W10Privacy-Erstverwendung voneinander ab (jeder kann sein Windows nach Bedarf konfigurieren).
Einige Einstellungen sind von der "Wiederherstellung des Originalzustandes" jedoch ausgenommen! So ist es nicht möglich, deinstallierte System-Apps wieder zu installieren. Auch Benutzer-Apps müssen ggf. manuell aus dem Windows Store heruntergeladen und installiert werden.
Update, 07.03.2018: W10Privacy legt ab v. 2.3.0.1 beim ersten Start automatisch eine Sicherung der Einstellungen in der Datei "W10Privacy_Settings_First_Start_COMPUTERNAME_BENUTZERNAME.ini" an (dieses gilt nicht für den CommandLine-Modus). Auf diese kann im späteren Verlauf, sofern das Erstellen einer Sicherungskonfiguration nicht manuell vorgenommen wurde, im Bedarfsfall zurückgegriffen werden, um auf die ursprünglichen Einstellungen zu wechseln
Beim Start von W10Privacy wird das Hauptfenster nicht angezeigt. Das Programm bleibt mit der Meldung "Ermittle System-Apps" stehen. Was kann ich tun?
System-Apps werden über den Windows-internen Befehl "dism.exe /Online /Get-ProvisionedAppxPackages" ermittelt. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass einige
Systeme diesen Befehl nicht ordnungsgemäß ausführen und stattdessen Ewigkeiten damit zubringen. Dieses führt dann zu dem beschriebenen Hänger.
Die Deinstallation von "System-Apps" ist nur in den wenigsten Fällen sinnvoll, daher sollte im aufgezeigten Problemfall die Ermittlung von "System-Apps" über das Setzen des Parameters
"nosystemapps" auf den Wert "1" (innerhalb der W10Privacy.ini) deaktiviert werden.
W10Privacy sollte dann ordnungsgemäß starten.
Wieso ist es nicht möglich, vordefinierte Sets von Einstellungen zu setzen? Wieso gibt es keinen Schalter, mit welchem beispielsweise alle oder keine Einstellungen eines Registers gesetzt werden können?
Das Thema ist simpel: Jedem Anwender, der das Programm verwenden möchte, mute ich zu, jede einzelne Einstellung manuell auswählen zu müssen. Dieses ist volle Absicht, da damit auch gewisse Einschränkungen einhergehen können. Es können leider nicht alle Konsequenzen einer Einstellung im Tooltip aufgeführt werden, grob überflogen werden sollten die damit potentiell vorgenommenen Änderungen aber durchaus.
Aus ähnlichem Grund werden auch keine vordefinierten Sets mitgegeben bzw. ausgeliefert. Selbst die banalsten Einstellungen können sich aufgrund unterschiedlicher Anforderungen unterscheiden. Ich maße mir dementsprechend nicht an, Sets von Einstellungen zusammenzustellen – es wäre ein Unterfangen, welches von Beginn an zum Scheitern verurteilt wäre. Jedem Anwender traue ich selbstverständlich zu, ein paar (Dutzend) Klicks vorzunehmen, die persönlich zusammengestellten Einstellungen ggf. abzuspeichern und auf anderen Systemen im Bedarfsfall wieder einzuspielen. Wer sich dazu nicht in der Lage sieht, sollte ggf. vom Einsatz der Software absehen und zu benutzerfreundlicheren Programmen wechseln.
Wieso ist die Software nicht Open-Source? "Die Community" könnte mithelfen, die Software weiterzuentwickeln etc. …
Gute Frage. Grundsätzlich ist es so, dass jedem Menschen für die unterschiedlichen Dinge im Leben nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung steht. Mit dem Thema "Entwicklung als Open-Source" bin ich
bisher noch gar nicht in Berührung gekommen und die Software wurde entsprechend auch nicht im Hinblick darauf entwickelt. Schlagwörter wie "jeder kann mithelfen" klingen auf den ersten Blick
nett, ohne mich aber wirklich mit dem Thema näher beschäftigt zu haben: Irgendjemand muss auch die Übersicht haben und das dann sicher entstehende "kleine Durcheinander" verwalten. Dafür steht
mir aber momentan definitiv keine Zeit zur Verfügung. Das Thema ist somit nicht vom Tisch, ich muss aber Prioritäten setzen und daher wird diese Thematik "auf später" vertagt. Wer aufgrund des
fehlenden Open-Source Bedenken hat, muss daher von Einsatz der Software absehen.
Allerdings: Die Software wird nun bereits seit bald sechs Jahren bereitgestellt. Seither kam es zu tausendfachen "Viren-Falscherkennungen" auf den PCs der Benutzer. Niemals wurde aber ein echter
Schädling innerhalb der Software nachgewiesen – ganz einfach, weil es keinen gibt (siehe auch den nebenstehenden Artikel "Virus?"). Es steht selbstverständlich jedem frei, etwas von seiner Zeit
zu investieren und dieses zu verifizieren.